Die Schriftstellerin und Übersetzerin Margarida Vale de Gato ist die Gewinnerin der zehnten Ausgabe der Literarischen Residenz in Berlin, einer Initiative der Botschaft von Portugal in Deutschland / Camões Berlim. Die Jury besteht aus Mitarbeiter:innen der Botschaft sowie des Instituto Camões und der Generaldirektion für Bücher, Archive und Bibliotheken (DGLAB) in Lissabon.
Margarida Vale de Gato ist 1973 in Vendas Novas, Portugal geboren. Sie schreibt, übersetzt, lehrt und forscht im Bereich Nordamerikanistik und Literaturübersetzung an der Fakultät für Literatur der Universidade de Lisboa und lehrt und forscht ausserdem am Zentrum für Anglistik derselben Universität. Sie promovierte 2008 mit einer Arbeit über die Rezeption von Edgar Allan Poe in der modernen portugiesischen Lyrik.
Seit 1995 übersetzt sie literarische Texte aus dem Französischen und Englischen. Das Projekt, das sie für die Literarische Residenz in Berlin vorstellte, Tocar a Quatro Mãos (Vierhändig spielen), befasst sich ebenfalls mit Schreiben und Übersetzen, hier mit der deutschen Sprache und der Dichterin und Übersetzerin Odile Kennel, die ihrerseits für die deutsche Fassung eines Buches von Vale de Gato verantwortlich ist, Die nicht reklamierten Reste. Lyrisches Handbuch des Übersetzens (im Original Os Restos Não Reclamados: Manual Lírico de Tradução), 2021 bei hochroth erschienen.
Ihre Werke wurden ausserdem ins Niederländische, Spanische, Englische, Französische, Italienische, Tschechische, Slowenische und Kroatische übersetzt. Sie veröffentlichte die Gedichtbände Lançamento (Douda Correria, 2016), Atirar para o Torto (Tinta-da-China, 2021) und Mulher ao Mar, ein seit 2010 laufendes Projekt, dessen letzte Ausgabe Mulher ao Mar e Corsárias (Mariposa Azual, 2023) ist. Ihr jüngster akademischer Essay erscheint in dem Buch Animals in Classic American Poetry (Texas A & M University Press, 2025).
2017 und 2022 war Margarida Vale de Gato Teil der portugiesischen Schriftstellerdelegation und zu Gast bei der Leipziger Buchmesse.
Die literarische Residenz ist eine von mehreren Initiativen, die die Verbreitung portugiesischsprachiger Literatur in Deutschland zum Ziel haben. Im Rahmen dieses Programms waren bereits die Schriftsteller:innen Patrícia Portela (2016), Rui Cardoso Martins (2017), Isabela Figueiredo (2018), Miguel Cardoso (2019), und Afonso Cruz (2020), sowie Judite Canha Fernandes (2021) Claudia Galhós (2022), Jacinto Lucas Pires (2023) und Francisco Sousa Lobo (2024) in der deutschen Hauptstadt zu Gast.