Jóquei – (dt. „Jockey“)
«Jóquei, Matilde Campilhos erster Gedichtband, ist ein Sommeralbum. Das Album eines Sommers, der alle Jahreszeiten umfasst, der transatlantisch und luso-brasilianisch ist in seiner Topografie, angesiedelt zwischen Rio de Janeiro und Lissabon, in einem Portugiesisch mit doppelter Staatsangehörigkeit und Rechtschreibung geschrieben, umgangssprachlich und glücklich, voller Sehnsucht und Schwierigkeiten. Die in Vers und Prosa verfassten Gedichte nähern sich Klimadiagrammen an, die Atmosphären und Temperaturen messen. Oftmals erzählen sie Geschichten von Dreißigjährigen mit dem Mut Jugendlicher, Jungen und Mädchen, die ohne Maß und Furcht eintauchen, verzaubert und gleichgültig, impulsive Liebesbeweise, Zärtlichkeiten und Geheimnisse teilen. Dies sind Gedichte, das sagt sich so, doch wovon spricht ein Gedicht? Von Allem: von Bars und Reisen, Eliot und der Financial Times, dem Vibrieren eines menschlichen Körpers und einem Emblem des Fechtverbandes Uruguays. Enthusiastisch und erfinderisch greift Jóquei auf Diminutive und Hyperbeln, Aufzählungen und Anaphern, eine schillernde Bildersprache und zahlreiche hermetische Verweise zurück, um uns ständig zu versichern, dass ,dieses Ding namens Freude noch ziemlich gut klappen wird‘. Es ist eine Chronik (in portugiesischer oder brasilianischer Schriftart) eines Fundes, der eine neue Welt in einer alten gemeinsamen Sprache entdeckt.»
— Pedro Mexia