Im Rahmen des Programms der Kunstraum Botschaft zum 50. Jahrestag der Nelkenrevolution veranstaltet die Botschaft von Portugal / Camões Berlin zum Abschluss der Ausstellung Portugal und Deutschland: eine lange und fruchtbare Beziehung zu zwei portugiesischen Filmvorführungen.

Am 12. September wird der Dokumentarfilm Guerra ou Paz (2012, 97’, OmeU) von Rui Simões gezeigt, der von den Erfahrungen der 100.000 Portugiesen handelt, die zwischen 1961 und 1974 das Land verließen, um „dem Kolonialkrieg zu entkommen“, und welche Rolle sie beim Aufbau des heutigen Portugal spielten. Sehen Sie den Trailer hier.

In der Vorstellung am 19. September werden vier Kurzfilme gezeigt, die chronologisch verschiedene Epochen und Kontexte abdecken, die zu den Ereignissen des 25. April 1974 führten, oder andere Aspekte des alltäglichen Lebens, die auf die eine oder andere Weise unmittelbar oder Jahrzehnte später von diesem Abschnitt der jüngeren Geschichte Portugals geprägt wurden.

Menina (2016, 15′, OmeU) von Simão Cayatte spielt im Lissabon des Jahres 1971 und folgt einer jungen „Hausfrau“, die es wagt zu hinterfragen, ob ihre Lebenswelt mehr ist als ihr Mann, ihr Baby und ihr Zuhause. Was sie entdeckt, ist eine Realität, die sie für immer verändern wird. Sehen Sie den Trailer hier.

Antes de Amanhã (2007, 16′, OmeU), ein Film von Gonçalo Galvão Teles, basierend auf dem Roman „Apuros de um pessimista em fuga“ von Mário de Carvalho, erzählt die Geschichte von 24 Stunden im Leben von Mário, einem Fotografen, der sich von der politischen Polizei des alten Regimes bedroht und verfolgt fühlt. Das Treffen mit dem Kontaktmann, der ihn ins Exil bringen wird, ist für den 25. (April) um sieben Uhr morgens angesetzt, aber dieser neue Tag ist von Ereignissen geprägt, die in den Augen des Protagonisten eine beunruhigende Dimension annehmen, und zwar aus dem einfachen Grund – den er nicht kennt -, dass sich die Dinge in Portugal zu ändern beginnen. Sehen Sie den Trailer hier.

Im Jahr 2008 gewann der Film den Großen Preis beim 6. Internationalen Kurzfilmfestival des Mittelmeerraums.

In dem animierten Kurzfilm Lugar Em Parte Nenhuma (2016, 6′21, OmeU) erzählen Bárbara de Oliveira und João Rodrigues die Geschichte von Ema, einer jungen Frau, die 1975 in Angola auf die Geburt ihres ersten Kindes wartete und deren friedliches Warten jäh von einer Kraft unterbrochen wurde, die sie aus ihrem sicheren Umfeld riss und ihr Leben für immer veränderte. Sehen Sie den Trailer hier.

Estilhaços (2016, 18′, OmeU) von Jorge Miguel Ribeiro ist ein Animationsfilm über den portugiesischen Kolonialkrieg mit besonderem Fokus auf Guinea-Bissau und die Auswirkungen von posttraumatischem Belastungsstress in der Familie. Das Werk basiert auf einer Analyse von Texten, Bildern und Videos des Konflikts und Berichten von Kindern ehemaliger Kämpfer, einschließlich der persönlichen Erfahrung des Regisseurs als Sohn eines ehemaligen Soldaten, die sich auf die Beziehung zwischen Vater und Sohn konzentriert. Der Film, der sich zwischen Fiktion und Dokumentarfilm bewegt, kreuzt zwei Perspektiven auf den Krieg: die des Vaters, der ihn erlebt hat, und die des Sohnes, der auf der Grundlage der Erzählungen seines Vaters eine Erinnerung an den bewaffneten Konflikt aufgebaut hat. Sehen Sie den Trailer hier.

2017 wurde der Film im internationalen Wettbewerb des Filmfestivals von Clermont-Ferrand als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet und erhielt den Sophia Award der Portugiesischen Filmakademie für den besten Kurzfilm in der Kategorie Animation.

Die gezeigten Titel sind Teil des Katalogs des Camões – Instituto da Língua e da Cooperação und gehören zur Sammlung des Camões Berlim