Portugiesische Schriftstellerin spanischer Abkunft, 1931 in Lissabon geboren. Sie studierte Jura und Erziehungswissenschaften und arbeitete unter anderem mit schwer erziehbaren Kindern und Jugendlichen. 1965 verließ sie Portugal und lebte fortan in Belgien. Erst in den 80er Jahren kehrte sie nach Portugal zurück. Sie wird oft als Autorin erlebt, deren Schreiben als hermetisch und schwer verständlich gilt. Viele aber sehen in ihr eine der innovativsten und bedeutendsten Stimmen in der zeitgenössischen portugiesischen Prosa. Ihre literarische Karriere begann 1962 mit Os Pregos na Erva (Die Nägel im Gras), einem Werk, das eine neue Weise zu schreiben inauguriert, auch wenn es strukturell einem Erzählband gleicht.
Maria Gabriela Llansol folgt ihren Überzeugungen bis zur letzten Konsequenz und erschafft ein persönliches Universum, für das sich in der portugiesischen Literatur seit den 60er Jahren nichts Vergleichbares findet. Radikal bricht sie dabei alle Grenzen auf zwischen dem, was wir Fiktion, Tagebuch, Dichtung, Essay und Erinnerungen nennen.
Ihre beiden Bände Lisboaleipzig 1: O Encontro Inesperado do Diverso (1994) – “Lissabonleipzig 1 Die unerwartete Begegnung des Verschiedenartigen” – und Lisboaleipzig 2: O Ensaio de Música – “Lissabonleipzig 2: Die Musikprobe“ – wurden in Deutschland vom Leipziger Literaturverlag veröffentlicht.
Quelle: Assírio & Alvim