Anlässlich des Berlin Art Week 2023 präsentiert die Botschaft von Portugal / Camões Berlim Das Saudades Sem Dono, eine Installation von Rita de Matos im Kunstraum Botschaft.

Saudade ist ein Wort, das eng mit der portugiesischen Vorstellungskraft verbunden ist und für das es oft keine exakte Übersetzung in einer anderen Sprache gibt. Saudade zu empfinden bedeutet, sich am Abgrund einer unmöglichen Begegnung mit der Täuschung einer Vergangenheit zu befinden, die nur noch in der Erinnerung lebt. Aber wenn die Erinnerung auch eine Täuschung ist, was ist dann vergessen worden? Und da die verbale Sprache und andere Klänge auch das Ergebnis der gewollten oder ungewollten Navigation der Völker sind, wie können die Portugiesen, entweder aufgrund ihrer kolonialen Vergangenheit oder aufgrund ihrer ständigen Migrationen, ein Wort als das ihre beanspruchen?

Dies ist die Frage, die Rita de Matos in „Das Saudades Sem Dono“ untersucht. Auf Einladung des Camões Berlim im Rahmen der Feierlichkeiten zum Portugaltag 2022, hat die Künstlerin versucht, anhand von drei Musikstücken und den persönlichen Kartografien der Interpretierenden, die Wege und Handlungen zu analysieren, die diesen Begriff zu seinem festen Platz in der nationalen Mythologie und Identität geführt haben.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 12. September zwischen 18 und 20 Uhr statt in Anwesenheit der Künstlerin. „Das Saudades sem Dono“ wird bis zum 17. Oktober zu sehen sein kann Dienstags bis Freitags von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr besucht werden.

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Rita de Matos wurde 1996 in Lissabon geboren. Ihr Malereistudium absolvierte sie 2018 an der FBAUL Faculdade de Belas-Artes da Universidade de Lisboa (Fakultät für Bildende Künste der Universität Lissabon). Derzeit besucht Sie das letzte Jahr des Masterstudiengangs Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) bei den Professorinnen Candice Breitz, Eli Cortiñas und Kerstin Honeit.

Ihre künstlerische Praxis basiert auf kollaborativen und partizipatorischen Prozessen als Strategien der Anklage und Subversion sozialer Ausgrenzungsdynamiken, die sowohl in audiovisuellen Installationen als auch im öffentlichen Raum zum Tragen kommen.

Sie hat unter anderem an Ausstellungen beim European Media Arts Festival, der Berlinischen Galerie und dem Salon Akademii in Warschau (als Resident Artist) teilgenommen, sowie im Bethanien und in den Kunstsaelen Berlin.

Rita de Matos war Stipendiatin verschiedener Stipendienprogramme, wie etwa das der Calouste Gulbenkian Stiftung (Stipendium für Ausbildung im Ausland), der Gwaertler Stiftung, die Braunschweigische Stiftung und die Dr. Buhmann Stiftung.

Sie war Finalistin des Paula-Rego-Preises 2017. Ihre Arbeit ist in den Sammlungen des Instituto Camões und der FBAUL vertretten