Die portugiesische Künstlerin Filipa César gehört zu den Künstlerinnen und Künstlern, die am Projekt “Das Neue Alphabet” im Haus der Kulturen der Welt teilnehmen. “Das Neue Alphabet” widmet sich bis 2021 der Erforschung von gesellschaftlichen Veränderungsprozessen und stellt einige Fragen wie: „Wie prägen digitale Sprachen die Körper und Kulturen der Gegenwart? Wie konstruieren und kontrollieren sie Identitäten?”
Dieses Abenteuer der Gegenwartsforschung beginnt mit den “Opening Days” zwischen 10. und 13. Januar 2019 und einem vier Tage Programm, das sich mit Binärcodes, Algorithmen und DNA beschäftigt und fragt, ob dies die Alphabete der Zukunft sind? Es analisiert die gesellschaftlichen, politischen und ästhetischen Implikationen dieses “neuen Alphabets” mit Performances, Vorträgen, Diskussionen, Konzerten und Installationen.
“Looming Creole”, kuratiert von Filipa César stellt am 12. Januar zwischen 16:00 und 19:00 Uhr eine Installation und Performance-Lesung vor, unter anderem mit der Medienaktivistin Diana McCarty, der Schrifstellerin Odete Semedo und dem Schauspieler Mark Waschke.
Die Lochkartentechnologie der Textilproduktion war fundamental für die Entstehung des Computers. In kolonialen Kontexten waren in Textilien oft widerständige, für die Kolonisierenden nicht entzifferbare Botschaften eingewebt. “Looming Creole” fragt, wie sich neue Texte in den heutigen digitalen Ökonomien weben lassen, in denen die Infrastrukturprojekte von multinationalen Unternehmen ganze Regionen ausbeuten?
Filipa César, geboren in Porto, lebt und arbeitet in Berlin, wo sie an der Universität der Künste als Stipendiatin der Calouste Gulbenkian-Stiftung das Studium Art in Context erfolgreich absolvierte. Ihre filmischen Arbeiten und Installationen waren unter anderem zu sehen auf der 8th Istanbul Biennal, (2003), Locarno International Film Festival (2005), Museu Serralves Lissabon (2005), Tate Modern London (2007), International Triennale of Contemporary Art, Prag (2008), Architekturbiennale in Venedig und São Paulo (2019), Manifesta 8 Cartagena (2010), Jeu de Paume Paris (2012). Die Ausstellung Celuloid grain into pixels_pixels into fireflies wurde 2017 vorgestellt, 2018 nahm die Künstlerin an O Estado das Coisas teil, beide im Kunstraum Botschaft.
Das Projekt hat die Unterstützung der Botschaft von Portugal / Camões Berlim.