Die Auszeichnung „Literarisches Residenzstipendium in Berlin“, eine Initiative der Portugiesischen Botschaft in Deutschland / Camões – Portugiesisches Kulturzentrum in Berlin, geht an die Autorin Claúdia Galhós. Die Jury setzt sich zusammen aus Mitarbeiter:innen der Botschaft von Portugal in Deutschland, des Instituto Camões in Lissabon und der Generaldirektion für Bücher, Archive und Bibliotheken.
Während ihres Aufenthalts in der deutschen Hauptstadt beabsichtigt sie, einen Teil der Handlung ihres neuen Romans zu entwickeln, der eng mit dieser Stadt verbunden ist. Sie wird das Leben einer der Figuren recherchieren, und zwar das einer ihrer eigenen Großtanten, von der erzählt wurde, dass sie nach einem kurzen Leben als Tänzerin in Berlin in einem Konzentrationslager zu Tode gekommen sein soll.
Claudia Galhós wurde am 30. Januar 1972 in Lissabon geboren. Seit 1994 schreibt sie für Zeitungen wie BLITZ, O Independente, Público, Jornal de Letras, Mouvement, Visão und andere über Kultur im Allgemeinen und darstellende Kunst und Tanz im Besonderen. Seit 2005 schreibt sie für die Wochenzeitung Expresso über darstellende Künste (mit Schwerpunkt Tanz). Für das Fernsehen war sie Redakteurin des wöchentlichen Kulturmagazins AGORA und Palcos AGORA (RTP2 2012 bis 2015) und Redakteurin der wöchentlichen Beilage Artes de Palco des Programms Magazine (RTP2, 2004 bis 2006). Sie ist die Autorin der Bücher Sensualistas (2001), Conto de Verão (2002) und O Tempo das Cerejas (2007), die alle bei Oficina do Livro/Leya erschienen sind. Sie ist Autorin von Werken über Tanz und/oder Kunst: Corpo de Cordas – 10 anos de Companhia Paulo Ribeiro (2006, Assírio & Alvim); Pina Bausch – Sentir Mais (biografischer Essay, Don Quixote, 2010); 15 anos do Espaço do Tempo (2016, Centro Coreográfico de Montemor-o-Novo, von Rui Horta); Colher para Semear – 25 anos de GDA e 10 anos de Fundação GDA (2021, GDA). Sie war Herausgeberin und Autorin des Buches There is nothing that is beyond your imagination (2015, im Rahmen des europäischen Netzwerks Imagine 2020 – Art and Climate Change, das 10 europäische Theater unter der Leitung des Kaaitheaters in Brüssel zusammenbringt). Sie ist Autorin mehrerer Texte und nimmt an Konferenzen in Portugal und im Ausland teil.
Im Rahmen der auswärtigen Kulturpolitik Portugals, die vom Außen- und Kulturministerium koordiniert wird, wurde die literarische Residenz 2016 erstmalig in Berlin vergeben und ist Bestandteil des Internationalen Programms der Botschaft von Portugal/Camões Berlim im Bereich Literatur.
Im Zuge dieser Initiative waren bereits folgende Autoren in Berlin: Patrícia Portela (2016), Rui Cardoso Martins (2017), Isabela Figueiredo (2018), Miguel Cardoso (2019), Afonso Cruz (2020) und Judite Canha Fernandes (2021).