Camões Berlim zeigt zeitgenössische Kunst aus Portugal

Wenn im April wieder Kunstinteressierte aus ganz Deutschland zum Gallery Weekend nach Berlin strömen, dann können sie auch einen spannenden kompakten Einblick in die aktuelle portugiesische Kunstszene erhalten: Ab dem 20. April präsentiert das portugiesische Kulturinstitut Camões Berlim in seiner Galerie unter dem Motto „Vom Gegenwärtigen. Und von der Entfernung“ Werke von vier ganz unterschiedlichen zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen aus Portugal: Ana Carolina Rodrigues, Carolina Serrano, Susanne S.D. Themlitz und Rui Sanches. Die Palette reicht von der fragmentierten Holzinstallation über skulpturale Objekte aus Paraffin bis hin zu auf der Leinwand verschmelzenden Strichen von Stift und Pinsel. Die Ausstellung, die zu Ehren des portugiesischen Philosophen und Denkers Eduardo Lourenço organisiert wurde, ist bis zum 1. Juni in der Galerie im Camões Berlim, Zimmerstr. 55, 10117 Berlin zu sehen. Eduardo Lourenço wäre am 23. Mai 2023 hundert Jahre alt geworden.

Ausgestellt wird etwa Ana Carolina Rodrigues Installation „Had I been given a clear definition of love it would not have taken me so long to become a more loving person II” aus Holz und Pigment. Die 1985 in Portugal geborene und zwischen Portugal und dem Vereinigten Königreich lebende Multimedia-Künstlerin nimmt in ihren Werken immer wieder Themen wie Ökologie, Poesie und zeitgenössische Philosophie auf. Mit der Wahrnehmung spielen die Arbeiten von Carolina Serrano, der 1994 auf Madeira geborenen Künstlerin, die 2022 auf der ARCO Kunstmesse in Madrid als eine von 7 Künstlerinnen der Zukunft ausgezeichnet wurde und fast ausschließlich mit Paraffin arbeitet. In Berlin gezeigt wird ihre Installation „Fémur” [Oberschenkelknochen], die frei im Raum hängend in diesen eingreift. „Once upon a time there was a line” lautet der Titel der Arbeit von Susanne S.D. Themlitz, die ebenfalls zu sehen ist und eine latente Spannung verschiedener malerischer Elemente vermittelt. Die in Köln lebende Künstlerin, die 1968 in Lissabon geboren wurde, hat sich mit zahlreichen Einzelausstellungen etwa in Lissabon und Paris sowie Gruppenausstellungen u.a. in Washington, Frankfurt und auf Coruña einen Namen gemacht. Der renommierte, 1954 in Lissabon geborene Künstler Rui Sanches arbeitet bevorzugt mit Holz und seinen Derivaten wie Sperrholz und Spanplatten, die er mit Glas oder Spiegeln kombiniert. In der Ausstellung wird neben einer solchen Holzskulptur auch eine Zeichnung präsentiert, die ebenfalls eine spezielle Fragmentierung aufweist.

Verbindendes Element der Werke ist die Sehnsucht. „Sie entsteht im Menschen als Gefühlserlebnis und Erfahrung gegenwärtiger Wirklichkeit, und nicht als Repräsentation, wie es sich beispielsweise mit der Erfahrung von Erinnerung verhält“, erklärt der Kritiker und Kurator zeitgenössischer Kunst João Silvério. Im Werkdialog zwischen den vier Künstlerinnen und Künstlern wird die Idee einer möglichen Aura der Sehnsucht in ein fiktionales Konstrukt verwandelt. Dabei stellt sich die Frage: Haben wir Sehnsucht oder hat die Sehnsucht eher uns? Diesen Fragen können die Besucher in den Titeln der Werke, in deren formaler Gestaltung oder im Vokabular der verwendeten Materialien näherkommen.

Entstanden ist die Ausstellung in Kooperation mit der Galerie Alex Serra aus Köln. Die Galerie, die 2021 von Paulo Nunes in Köln gegründet wurde, arbeitet mit aufstrebenden und etablierten Künstlern und Künstlerinnen aus Ländern wie Portugal, Mosambik, São Tomé e Príncipe und Brasilien und verschiedenen künstlerischen Disziplinen.

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