Jacinto Lucas Pires ist der ausgewählte Autor für die achte Ausgabe der Literarischen Residenz in Berlin, einer Initiative der Botschaft von Portugal in Deutschland / Camões Berlim. Die Jury besteht aus Mitarbeiter:innen der Botschaft sowie des Instituto Camões und der Generaldirektion für Bücher, Archive und Bibliotheken in Lissabon.

In Berlin will Lucas Pires ein Kapitel seines neuen Romans schreiben, in dem es um den Besuch eines Liebespaares in der deutschen Hauptstadt geht, bei dem beide in die Kunstszene der Stadt eintauchen. Das neue Werk des Autors, das bislang noch keinen Titel hat, wird sich mit dem künstlerischen Schaffen, seiner Bedeutung und seinen Möglichkeiten in der heutigen schnelllebigen Welt befassen, in der sich die Krise der Sprache und die Dringlichkeit des Klimaschutzes, aber auch Fremdenfeindlichkeit und das Schreckgespenst des Krieges überschneiden.

Jacinto Lucas Pires schreibt Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Drehbücher, komponiert und textet Musik. Sein letzter Roman, Oração a que faltam joelhos (Porto Editora, 2020), wurde mit dem John-dos-Passos-Preis ausgezeichnet. Während der Pandemie veröffentlichte er weiterhin einen Band mit Erzählungen: Doutor Doente (Húmus, 2021). In jüngster Zeit erschien ein Sachbuch, Ser ator em Portugal (Fundação Francisco Manuel dos Santos, 2022), und Faz diferença, ein Bildband mit Texten von Jacinto Lucas Pires und Illustrationen von Alice Piaggio (Bruaá, 2022). Im Theater arbeitet Lucas Pires mit verschiedenen Gruppen und Regisseuren zusammen. Aberto 24 Horas, sein letztes Stück, wurde am 11. Juni 2022 in der Casa das Artes de Famalicão vom Ensemble unter der Regie von Jorge Pinto uraufgeführt. Jacinto Lucas Pires führte bei dem Film Triple A Regie. Er ist Mitglied der Band Os Quais und schuf die musikalische Figur Jacinto Manupela. Er erhielt den Europa – David Mourão-Ferreira Preis (Univ. Bari/IC, 2008) und den Grande Prémio de Literatura DST 2013 (für den Roman O verdadeiro ator).

Die literarische Residenz ist eine von mehreren Initiativen, die die Bekanntmachung portugiesischsprachiger Literatur in Deutschland zum Ziel haben. Im Rahmen dieses Programms waren bereits die Schriftsteller:innen Patrícia Portela (2016), Rui Cardoso Martins (2017), Isabela Figueiredo (2018), und Miguel Cardoso (2019), sowie Afonso Cruz (2020), Judite Canha Fernandes (2021) und Claudia Galhós (2022) in der deutschen Hauptstadt.