O Gesto que Fazemos para Proteger a Cabeça – (dt. „Die Geste, die wir machen, um den Kopf zu schützen“)

Zwei Männer gehen. Einer kommt an Land, um die Sehnsucht nach dem Meer zu stillen; der andere überwindet einen steilen Weg mit einer Ladung Oliven. Der Erste beugt sich unter der Last der Rache. Der zweite zum Überleben. Sie überqueren eine verlorene Straße im Alentejo, nahe der Grenze. Aus Spanien hört man das Echo der Erschießungskommandos und der Flüchtlinge des Bürgerkriegs. Es werden Waren, Männer, Frauen und sogar Babys gehandelt. Innerhalb eines Tages, zwischen zwei Sonnenuntergängen, konspirieren zahlreiche Frauen mit windverwirrten Haaren in einem alten rissigen Wassertank; zwei Freundinnen trennen und finden sich wegen eines Mannes wieder, der sich im Schlamm auflöst. Ein Junge aus dem Alentejo, der sich auf die Dinge des Daseins konzentriert, wird von allen verraten, hat aber keine Lust auf Revanche und verliert den Falken, seine geflügelte Tötungsmaschine… Zwei antagonistische Gemeinschaften, die sich gegenseitig schikanieren, bekriegen und aufeinander angewiesen sind: Die eine am Boden, zwischen Stürmen und Staub; die andere floriert, in verschiedenen Geschäftemachereien, umgeben von Sümpfen, geschützt von einem lokalen Tyrannen und der politischen Polizei, beherbergt all jene, die von der Gesellschaft abgelehnt werden, Malteser, spanische Republikaner, Flüchtlinge, Feuerspucker, Zigeuner, Zirkusartisten, Klosterflüchtlinge, Trinker und Unruhestifter. Die alten Anschuldigungen ändern sich, der Krieg hat neue Motive, die Wut wählt andere Methoden. Der Schrei des Körpers bleibt derselbe, ebenso wie die Geste, die wir zum Schutz des Kopfes machen.

Quelle: Relógio d’Água