Quando as Girafas Baixam o Pescoço – (dt. „Wenn Giraffenhälse sich beugen“)
Eine dicke Frau kauft gerne Hyazinthen, ein Arbeitsloser träumt von einem Teller Gulasch und zwei Schwestern verstricken sich, in einem komplizierten Muster, eine mit der anderen. Manchmal dringt, in den Zwischenräumen der lärmenden Stadt, eine Musik von Brel durch die Wände, man hört Rosen wachsen oder eine Tiersendung – wie kann der Kopf der Giraffen nicht bersten, wenn er doch dem Herzen so fern ist? Zwischen den polternden Füßen über dem Kopf und den Füßen, die stören, wer unter einem wohnt, ist allgemeinhin nur der Käfig aus Zement, wo Leben geordnet werden und trotzdem dieser Wunsch bleibt, ein Vogel zu sein.
Sandro William Junqueira baut, jetzt in der Höhe, sein literarisches Terrain von Trostlosigkeiten und Schwingungen weiter aus, das es noch zu kartographieren galt, und kehrt mit einem Buch, federleicht wie betonschwer, in die Welt der Fiktion zurück.
Quelle: Caminho, Leya