Um Postal de Detroit – (dt. „Eine Postkarte aus Detroit“)
Im September 1985 kommt es in Alcafache zu einem Frontalzusammenstoß zweier Eisenbahnzüge. Einige der in den Waggons eingeklemmten Todesopfer verbrennen und können nie identifiziert werden. Am Tag darauf erhält die Mutter von Marta einen unerwarteten Anruf, in dem man ihr mitteilt, der Rucksack ihrer Tochter, einer Kunststudentin, sei unter den Trümmern aufgetaucht.
Ausgehend von Martas Zeichenheften – einer Art visueller Tagebücher, die einen gleichsam zweilichtigen wie wundersamen Alltag spiegeln –, versucht der Erzähler des Romans die Schritte seiner Schwester vor dem Unglück nachzuvollziehen. Und indem er dies tut, machen wir die Bekanntschaft mit einer Reihe absolut unvergesslicher Figuren, darunter Prostituierte, Boxer, Polizisten und Mörder, aber auch Prozessionsengelchen, Ärzte und wohltätige Damen. Und natürlich mit ihm selbst – der in Martas Heften am wenigsten präsent ist.
Nach dem gefeierten Roman O Teu Rosto Será o Último, der 2011 den Prémio LeYa gewann und in circa zehn Sprachen übersetzt wurde, darunter ins Chinesische und Arabische, kehrt João Ricardo Pedro mit einem wahnwitzigen und überwältigenden Roman über die feine Grenze zwischen Gesundheit und Wahnsinn und die verwirrenden Beziehungen zwischen Leben und Kunst zur Fiktion zurück.
Quelle: D. Quixote, Leya