Um Falcão no Punho – (dt. „Ein Falke auf der Faust“)
Um Falcão no Punho („Ein Falke auf der Faust“) entspricht Passagen aus Llansols Tagebuch aus den 80er Jahren, kurz vor der Rückkehr aus dem langen belgischen Exil nach Portugal. In Belgien – dem Zufluchtsort ihres Mannes, der sich den Kolonialkriegen in Afrika entzog – hatte sie begonnen, nach einer Verbindung zwischen Mitteleuropa und Iberischer Halbinsel seit dem 16. Jahrhundert zu suchen. Was die sozialen und religiösen Umwälzungen in Mitteleuropa während der Reformation und der Bauernkriege waren, so ihre Erkenntnis, waren die nahezu zeitgleichen Entdeckungen neuer geographischer Räume von der Iberischen Halbinsel aus.
Llansol lässt sich im belgischen Exil ganz auf die Gedankenwelt der Reformation und der Wiedertäufer ein und findet so Zugang auch zur Musik J.S. Bachs. In ihren Tagebüchern „Ein Falke auf der Faust“ nimmt ihr Gedankenexperiment einer fiktiven Begegnung zwischen J.S. Bach und Fernando Pessoa Gestalt an.