Agustina Bessa-Luís wird am 15. Oktober 1922 in Vila Meã, Amarante, geboren. Sie verbrachte den größten Teil ihres Lebens in Porto. Im Jahr 1949 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, einen Roman namens Mundo Fechado, der damals von einigen der wichtigsten portugiesischen Schriftsteller gelobt wird. Es folgten Contos Impopulares (1951-1953) und im Jahr 1954 der mit Preisen ausgezeichnete Roman A Sibila [Die Sibylle], der gemäß Eduardo Lourenço «das Zentrum der literarischen Aufmerksamkeit verrückte».
In schwindelerregendem Tempo veröffentlichte sie nun Werke aller Genres, einschließlich journalistischer Arbeiten, während sie zugleich in internationalen Organisationen wie dem Congress for Cultural Freedom (1959) und der Communità Europea degli Scritori (1961/62) Portugal repräsentierte. Sie besitzt die Laurea Honoris Causa der Università degli Studi di Roma Tor Vergata (2008).
Im Jahr 1989 wurde sie zudem von der französischen Regierung ausgezeichnet als Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres. Sie war Ehrenmitglied der Wissenschaftsakademie von Lissabon. Sie reiste und setzte ihre Worte fast in der ganzen Welt ein. U.a. wurden ihr folgende Preise zuerkannt: Prémio Ricardo Malheiros (A. C. L.) im Jahr 1966 und 1977, Prémio Adelaide Ristori (Italienisches Kulturinstitut Rom, 1975), der Preis für den besten Roman und die beste Erzählung des portugiesischen Schriftstellerverbands APE in den Jahren 1983 und 2001, Prémio Internacional União Latina 1997, Prémio Camões 2004 und der Literaturpreis des Festival Grinzane Cinema de Turim im Jahr 2005.
Am 3. Juni 2019 ist Agustina Bessa-Luís mit 96 Jahren verstorben.
Die Romane A Sibila [Die Sibylle] und Fanny Owen [Fanny Owen] wurden von Georg Rudolf Lind und Lieselotte Kolanoske für Suhrkamp ins Deutsche übersetzt.