Autor zahlreicher Romane und Essayist, 1916 in Melo (Gouveia) geboren. Er starb 1996 in Lissabon. Er besuchte die Seminarschule in Fundão und studierte an der Universität Coimbra Klassische Philologie. Er war zunächst Lehrer an Gymnasien. Er gilt als einer der bedeutendsten portugiesischen Romanciers des zwanzigsten Jahrhunderts überhaupt.
Er begann in den 40er Jahren mit “Vagão Jota” (1946), “Mudança” (1949) und weitren Titeln als Neo-Realist. Seit seinem Roman “Manhã Submersa” (1954) aber und vor allem seit “Aparição” (1959) trieben Vergílio Ferreira eher existentialistische Sorgen und metaphysische Fragestellungen um. Seine Prosa, die in der Tradition eines Eça de Queirós steht, ist eine der innovativsten der portugiesischen Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts.
Eine andere wichtige Seite seines Schaffens ist der Essay, der schließlich auch seine Arbeit als Romciers beeinflussen sollte. Themen wie der Tod, das Geheimnis, die Liebe, der Sinn des Universums, die Leere von Werten und die Kunst werden in seinen Büchern immer wieder durchgespielt Zudem hinterließ Vergílio Ferreira mehrere Bände eines Tagebuchs mit dem Titel “Conta-Corrente”.Aus seinen letzten Werken ragen heraus: “Espaço do Invisível” (wörtlich: Raum des Unsichtbaren), “Do Mundo Original” (wörtlich: Von der ursprünglichen Welt, Essays), “Para Sempre” (wörtlich: Für immer, 1983), “Até ao Fim” (Bis zum Ende, 1997) und “Na tua Face” (1993). 1992 erhielt er mit dem Prémio Camões die höchste Auszeichnung der portugiesischsprachigen Literatur.
“Até ao Fim”, “Bis zum Ende”, ist das einzige Werk Vergílio Ferreiras, das in der Übersetzung von Georg Rudolf Lind auf Deutsch vorliegt.
Quelle: Quetzal