Am 2. Mai 1980 gründete Teo Ferrer de Mesquita die TFM – Centro do Livro e do Disco de Língua Portuguesa. Im Frankfurter Stadtteil Bockenheim gelegen, feiert TFM (Initialen von Teo Ferrer de Mesquita) 4 Jahrzehnte als Buchhandlung, Verlag und wichtiger Förderer der portugiesischsprachigen Literatur in Deutschland.

1945 in Portugal geboren, zog Teo Ferrer de Mesquita im Alter von 18 Jahren nach Deutschland, wo er die deutsche Sprache erlernte und ein Studium der Elektrotechnik an der Universität Darmstadt absolvierte. Ende der 1960er Jahre begann er die Frankfurter Buchmesse zu besuchen und knüpfte Kontakte zu portugiesischen Verlegern. Mit der Nelkenrevolution in Portugal und der damit einhergehenden Pressefreiheit begannen viele neue Autoren und Bücher zu erscheinen, was Teo Ferrer de Mesquita dazu veranlasste, in Frankfurt eine der portugiesischsprachigen Literatur gewidmeten Buchhandlung zu eröffnen.

Er spielte auch eine wichtige Rolle bei der Organisation der Präsenz Portugals als Gastland der Frankfurter Buchmesse 1997 und stand bei José Saramago, als dieser im darauf folgenden Jahr die Nachricht vom Nobelpreis für Literatur erhielt. Als wahrer kultureller Impulsgeber, arbeitete Teo Ferrer de Mesquita über 20 Jahre lang mit der Alten Oper Frankfurt zusammen und brachte dem deutschen Publikum die größten portugiesischen Musiker*innen näher, darunter Amália, Carlos Paredes und José Mário Branco.

Mit Unterstützung des Portugiesischen Instituts für das Buch und die Bibliotheken, der heutigen DGLAB, organisierte TFM mehrere Lesungen mit Schriftsteller*innen wie José Saramago, António Lobo Antunes oder José Cardoso Pires. Die Buchhandlung arbeitete eng mit Ray-Güde Mertin, Literaturagentin und Übersetzerin von Saramago und Lobo Antunes, sowie mit Michael Kegler zusammen, der José Eduardo Agualusa, Luiz Ruffato oder Ondjaki übersetzte.

Die TFM wird heute von Petra Noack geleitet. Sie ist weiterhin eine Referenz in der Verbreitung portugiesischsprachiger Literatur in Deutschland und arbeitet regelmäßig mit Camões Berlim bei der Organisation von Lesungen mit Autoren wie Patrícia Portela, Rui Cardoso Martins, Kalaf Epalanga, Isabela Figueiredo und João Paulo Cuenca zusammen.