Die Schriftstellerin Judite Canha Fernandes ist für die VI. Ausgabe des Literarischen Residenzstipendiums in Berlin 2021 ausgewählt worden. Das ausgezeichnete Projekt besteht in der Ausarbeitung der Erzählung „Os Sete Amantes de Rosalina“, die in den Erzählband der Autorin mit dem Titel „Todas as Histórias de Amor que Queria ter Ouvido“ aufgenommen werden soll.

Judite Canha Fernandes wurde 1971 in Funchal geboren und zog später nach Ponta Delgada, wo sie aufwuchs. Sie hat in Informationswissenschaften promoviert, ein Studium der Wasserwissenschaften absolviert und einen Postgraduiertenabschluss in Bibliotheks- und Archivwesen. Sie ist Schriftstellerin und Dramatikerin und hat Gedichte, Fiktion (Romane und Erzählungen) und Theaterstücke in Portugal, Brasilien und Italien veröffentlicht. Ihre Gedichte wurden ins Spanische und Italienische übersetzt.

Neben anderen preisgekrönten Werken war ihr Lyrikband „O Mais Difícil do Capitalismo é Encontrar o Sítio onde Pôr as Bombas“ Halbfinalist beim Oceanos-Preis 2018. Ihr Debütroman „Um Passo para Sul “ wurde 2018 mit dem Agustina-Bessa-Luís-Preis und im selben Jahr mit einer ehrenvollen Erwähnung des Dias-de-Melo-Literaturpreises ausgezeichnet. Er wurde von der portugiesischen Autorengesellschaft als eines der drei besten Romane 2019 nominiert und war 2020 einer der Halbfinalisten für den Oceanos-Preis. Er ist Teil des Nationalen Leseplans 2020-2027 in Portugal.

Im Rahmen der auswärtigen Kulturpolitik Portugals, die vom Außen- und Kulturministerium koordiniert wird, wurde das literarische Residenzstipendium 2016 zum ersten Mal in Berlin vergeben und ist Bestandteil des Internationalen Programms der Botschaft von Portugal/Camões Berlim im Bereich Literatur. Diese ist eine der Initiativen des Projekts „Portugal Gastland der Leipziger Buchmesse 2022“.