Luiz Pacheco war ein leidenschaftlicher und polemischer Literaturkritiker, Verleger und Schriftsteller. Er wollte die Taue, die das freie Denken, die Literatur und die Kunst an einen Anker gebunden hatten, zerfetzen. Er war das Messer, und das Meer war der Lebensraum für einen freien und ehrlichen Ausdruck. Die dafür notwendige Zerstörung von etablierten Regeln und Moralvorstellungen blieb keine Philosophie, war nicht visionär, sondern die Essenz einer Logik, die er alltäglich lebte. Er brachte die (un)mögliche Freiheit eines Menschen zum Ausdruck. Gemeinschaft wurde 1964 im Küstenort Setubal verfasst. Pacheco lebte zu diesem Zeitpunkt in kolossaler Armut. Schreibend wütet er. Verantwortungsgefühl gibt es nicht, ebenso wenig Scham oder Treue. In eindringlicher Prosa schildert er seine derzeitige Situation, die aus einem Bett besteht, das er mit Maria Irene, Schwester der Frau, mit der er vorher zusammengelebt hatte, und drei Kindern teilt, wobei zwei aus der vorherigen Bindung stammen. Im Licht einer Nachttischlampe umgeben von vier Körpern beschreibt er weißes Papier mit roter Tinte.

Quelle: Leipziger Literaturverlag

Übersetzung: Nicole Cyron

Video