A Ronda da Noite – (dt. „Die Abendrunde“)
Seit vielen Generationen schon leben die Nabasco in der unaufdringlichen Präsenz und im Besitz eines großformatigen Bildes, einer Kopie des berühmten Gemäldes von Rembrandt, der Nachtwache.
Die Interpretation des Bildes unterliegt noch heute Kontroversen und unzähligen Wechselfällen, und so war es auch unter den Nabasco, die Zweifel daran unterhielten, ob ihr Bild auch von Rembrandt selbst könnte gemalt worden sein.
Agustina Bessa-Luís dröselt die Familiengeschichte, ihre Liebesgeschichten und ihre Dramen, ihre Erfahrungen, fiktional auf, indem sie ihr die unvergängliche Präsenz der gemalten Figuren der Nachtwache zur Seite stellt. Der Letzte der Nabasco lebt und stirbt, besessen von einer Interpretation, deren Realisierung ihm verwehrt bleibt.