Aaron Klein von Paulo José Miranda sticht aus dem Panorama der zeitgnössischen portugiesischen Literatur hervor als eine intensive Suche nach dem intimsten Inneren des Menschen – ausgehend von der Figur des Aaron Klein, einem Juden, der als Erwachsener nach Lissabon zurückkehrt, nachdem er die Stadt als Kind mit den Eltern Richtung Israel, dem Gelobten Land, verlassen hatte.
Aus dem Blickwinkel mehrer Charaktere des Buches werden Leben, Denken und Schreiben von Aaron Klein in einem pulsierenden, dichten und polyphonen Diskurs rekonstruiert, wie in einem Mosaik, in dem Fiktion und Realität sich kreuzen, um so eine kleine Abhandlung über das Unglück des Menschen zu skizzieren. Reale Persönlichkeiten wie Helder Macedo, George Steiner, Ricardo Ben-Olien und Fernando Gil gesellen sich zu Vera, Ruth Munzer oder Aaron Klein, um die Grenzen zwischen dem, was fiktiv und was real ist, zwischen Literatur und Essay aufzulösen und zu zeigen, dass wir, wie im Leben, «auf der Erde alle Fremde sind».
Quelle: Abysmo