Tony Tcheka ist einer der bekanntesten Autoren des jungen westafrikanischen Staates Guinea-Bissau, einer ehemaligen portugiesischen Kolonie. In seinen Gedichten porträtiert er immer wieder seine Landsleute, etwa einen Lebenskünstler, der in den Gassen Lissabons „diasporiert“, oder eine Straßenhändlerin, die im von Armut und den Folgen des Bürgerkrieges gezeichneten Guinea-Bissau trotz allem die Hoffnung nicht verliert. Tony Tcheka schreibt auf Portugiesisch und Kreol. Das Portugiesische macht in seiner Lyrik „die Runde durch die neuen Hüttendörfer Afrikas, fasst dort Fuß, ist einmal Brücke, einmal Schlüssel zu früher vorenthaltenen Räumen …“ und das Kreol, „so rein wie der gelesene Buchstabe“, bringt dem lyrischen Ich bei, „den Respekt in den Augen zu lesen“.
„Guinea“, übersetzt von Niki Graça, ist Tony Tchekas erste eigenständige Publikation in Deutschland. Die Auswahl bietet einen Querschnitt durch sein Werk.
Quelle: hochroth
Übersetzung: Niki Graça