Valério Romão ist 1974 in Clermont-Ferrand als Sohn portugiesischer Emigranten geboren und kam erst als Zehnjähriger nach Portugal. In Lissabon, wo er seit Jahren lebt, hat er Philosophie studiert und in der jüngeren Vergangenheit als Informatiker gearbeitet. Er ist Autor eines umfangreichen erzählerischen Werks – mehrere Romane und Erzählbände – aber auch Dramatiker und hat selbst Samuel Beckett und Virginia Woolf ins Portugiesische übersetzt.
Sein erster längerer Roman, Autismo, erschien 2012 im Lissabonner Verlag Abysmo und wurde ins Französische übersetzt. Zusammen mit Gonçalo M. Tavares stand Valerio Romão damit 2016 in Frankreich auf der Shortlist zum Prix Femina, dem renommierten Literaturpreis für den besten ausländischen, auf Französisch publizierten Roman. Autismo ist der erste Band einer Trilogie mit dem Titel „Paternidades Falhadas“ („Mißlungene Vaterschaften“), die mit der Novelle O da Joana und dem Roman Cair para Dentro fortgesetzt wurde. Romãos Schreiben kreist um das Thema „Familie“ und nimmt oftmals Krankheiten (Autismus oder Alzheimer) und Erfahrungen eines tragischen Verlusts in den Blick.
2019 war Valério Romão Teil der portugiesischen Schriftstellerdelegation und Gast bei der Leipziger Buchmesse.