Im Februar 2006 rettete die Feuerwehr von Sapadores in Porto aus dem Brunnen eines verlassenen Gebäudes einen Körper mit Aggressionsspuren und von der Taille abwärts nackt. Das Opfer, das krank war und sich in diesen Keller geflüchtet hatte, war mehrere Tage lang von einer Gruppe Jugendlicher, von denen einige erst zwölf Jahre alt waren, geschlagen worden. Rafa war bei einem seiner üblichen Streifzüge durch die dreckigen Gegenden auf den Ort gestoßen und diese Bruchbude hatte sogleich sein Interesse geweckt. Dann, hin- und hergerissen zwischen Anziehung und Abstoßung, fragte er sich, ob er das Geheimnis für sich behalten oder es mit seinen Freunden teilen sollte. Aber welchen Wert hat ein Schatz, der nicht gezeigt werden kann? Pão de Açúcar ist ein schwindelerregender Roman über einen wahren Fall, der das Land erschüttert hat, ein faszinierender Einblick in das Leben eines Opfers und seiner Aggressoren. Pão de Açúcar ist eine meisterhafte Kombination aus Fakten und Fiktion, mit realen und imaginären Figuren, die akribisch gezeichnet sind, und bestätigt das Talent und die literarische Reife von Afonso Reis Cabral.

Quelle: D. Quixote, Leya

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