Predadores – (dt. „Raubtiere“)

Predadores ist ein überzeugendes, schonungsloses Porträt von 30 Jahren angolanischer Geschichte, das zwischen 1974 – dem Jahr vor der Unabhängigkeit – und 2004 spielt. Es ist vor allem eine Kritik an der neuen angolanischen Bourgeoisie, die sich nach der Unabhängigkeit des Landes herausgebildet hat und hier verkörpert wird durch den ehrgeizigen Vladimiro Caposso. Caposso, der als José geboren wurde, stammt aus einfachen Verhältnissen und hat zunächst mit Politik nichts im Sinn. Dann aber gelingt es ihm, sein Leben komplett zu verändern und eine Vergangenheit, einen neuen Namen und sogar einen neuen Vater zu erfinden, um sozial aufzusteigen. Pepetela zeigt an dieser Figur die legalen und illegalen Mittel auf, um sich das zu verschaffen, was man erstrebt, auch wenn es den Interessen der Allgemeinheit zuwiderläuft.

Quelle: D. Quixote, Leya