Miguel Cardoso, der für das literarische Residenzstipendium in Berlin ausgewählte Autor, landet am 15. Oktober in der deutschen Hauptstadt, wo er bis zum 15. November bleiben wird. Das Stipendium der Botschaft von Portugal / Camões Berlim für eine literarische Residenz wird in diesem Jahr zum 4. Mal erteilt, nachdem in den vergangenen Jahren bereits die Autoren Patrícia Portela, Rui Cardoso Martins und Isabela Figueiredo zum Schreiben nach Berlin kamen. Die Schriftstellerresidenz will die Arbeiten an einem literarischen Werk und die internationale Reichweite des Stipendiaten fördern. Während seines Aufenthalts nimmt der Stipendiat an mehreren öffentlichen Lesungen sowie an der Frankfurter Buchmesse teil.
In Berlin wird der Autor an einem Projekt arbeiten, das die Stadt als lebendes Archiv des Alltags und Ausgangspunkt für literarisches Rohmaterial nutzt. Das Projekt erforscht die Berührungspunkte zwischen dem Literarischen (oder Poetischen) und dem Dokumentarischen.
Miguel Cardoso lehrt, übersetzt und schreibt in Lissabon, wo er 1976 geboren wurde. Er ist Mitglied des Kollektivs Unipop und Mitarbeiter der Zeitschrift Imprópria. Seine Gedichte, Essays und andere Texte sind in verschiedenen Anthologien und Periodika veröffentlicht. Er veröffentlichte bereits sechs Lyrikbände. 2017 nahm er am literarischen Programm der Leipziger Buchmesse teil, wo eine Auswahl seiner Gedichte aus dem Band Víveres in der Übersetzung von Odile Kennel vorgestellt wurde.